Wie steuert man einen Segway?
Bevor man eine Segway-Tour startet stellt sich den meisten die Frage „Wie steuert man einen Segway?“, Ist das schwer? „Kann ich das auch?“
Hier können wir direkt beruhigen: Segway-fahren ist wirklich sehr leicht, man hat es schnell erlernt. Deshalb sind Segway-Touren ja weltweit so beliebt.
Wie ändere ich das Tempo?
Die Änderung der Geschwindigkeit erfolgt ganz intuitiv – das Grundprinzip ist das Gleiche wie Laufen auf zwei Beinen!
Werden wir uns dessen einmal bewusst: „Laufen“ bedeutet nicht „Beine bewegen“. Denn würden die Beine einfach anfangen loszulaufen, würden wir auf den Hintern fallen. Auch der Segway fährt nicht einfach los, das Problem (auf dem Hintern landen) wäre das gleiche.
Laufen ist Körpergewichtsverlagerung! Ja, wirklich – achte einmal bewusst darauf!
Um vorwärts zu kommen, müssen wir unseren Körperschwerpunkt nach vorn verlagern. Unser Gehirn registriert dann recht schnell, dass wir bald nach vorn fallen, wenn das so weiter geht – und fängt an, ein Bein nach vorn zu bewegen, um das zu verhindern.
Um gehen zu können müssen wir also bewusst versuchen, nach vorn zu fallen – und die Gegenreaktion verursacht dann die Schritte. Auch wenn unser Körper das ganz automatisch für uns macht, braucht es lange, um das zu können – deshalb benötigen Kinder so lange, um das Laufen zu lernen (und kippen dabei immer wieder um).
Das Grundprinzip ist also beim Laufen und auf dem Segway gleich: es soll vermieden werden, nach vorn zu fallen. Nur dass der Segway statt den Beinen die elektrisch angetriebenen Räder einsetzt.
Wenn wir langsamer werden wollen, neigen wir uns übrigens nach hinten – egal ob zu Fuß oder auf dem Stehroller.
Wie bremse ich mit dem Segway?
Vergleichen wir es wieder mit dem Laufen: Stell Dir vor, du rennst sehr sehr schnell.
Das bedeutet: Dein Körper ist weit nach vorn geneigt und Deine Beine müssen sich schnell bewegen, damit Du nicht umfällst. Ist es sinnvoll, jetzt plötzlich die Beine stillzuhalten, um stehen zu bleiben?
Beim Vergleich mit schnellem Rennen wird das Prinzip am besten erkennbar: um beim schnellen Rennen stehen bleiben zu können, müssen meine Beine so schnell laufen, dass sie es schaffen, den Körper nach hinten zu drücken. Je weiter er nach hinten gedrückt wird, desto langsamer können sich die Beine bewegen – so lange, bis der Oberkörper aufrecht nach oben zeigt und man stehen bleiben kann.
Beim Segway ist es ähnlich: man fängt an, sein Gewicht nach hinten zu verlagern, deshalb nimmt der Segway immer weiter „Schub“ zurück und wird immer langsamer. So lange, bis er steht, insofern wir unseren Körper weiter aufrecht halten.
Kann man auf dem Segway still stehen?
Auch hier wieder ein Vergleich.
Stell Dir vor, Du stehst sicher auf zwei Beinen. Plötzlich kommt ein Windstoß von hinten. Um nicht nach vorn zu fallen, gleichst Du das mit einem kleinen Schritt nach vorn aus. Man kann also grundsätzlich auf zwei Füßen stehen, muss aber dennoch ab und zu ausgleichen.
Beim Segway ist es auch so, nur dass er die gesamte „Arbeit“ abnimmt. Wenn er merkt, dass wir uns nach vorn neigen, gleicht er das sofort aus, indem er (ggf. minimal) nach vorn rollt. Neigen wir uns nach hinten, fährt er ein Stück rückwärts. Man kann also grundsätzlich stehen bleiben, das Fahrzeug gleicht leichte Bewegungen selbstständig aus.
Dabei muss der Segway allerdings öfter und mehr ausgleichen, als wenn wir auf zwei Beinen stehen. Aber auch das ist leicht erklärt: Die Auflagefläche der Räder ist deutlich kleiner als unsere Füße. Hätten wir nur so winzige Füße wie die Fläche, mit der der Segway den Boden berührt, müssten wir auch viel mehr hin und her tippeln um auszugleichen.
Kann ein Segway rückwärts fahren?
Ja, er kann! Denn sonst könnte er nicht ausgleichen, wenn wir uns nach hinten neigen (bzw. uns im Stand auf dem Fahrzeug ein Windstoß von vorn erfasst).
Aber: wir haben hinten keine Augen! Beim Rückwärtsfahren sehen wir nicht, ob wir etwas überfahren oder ob „Stolperstellen“ im Weg sind. Deshalb geht das nur in einem sehr geringen Tempo.
Wie schnell kann ein Segway fahren?
Mit dem Segway kann man vorwärts bis zu 20 km/h schnell fahren, rückwärts ist es reichlich Schritttempo.
Wenn man das Höchsttempo von 20 km/h erreicht, drückt der Segway die Lenkstange zurück, damit man nicht noch schneller werden kann.
Aber Achtung: nicht jeder Segway fährt automatisch die maximal mögliche technische Höchstgeschwindigkeit! Zum Einen kann man sie mit einem kurzen Tastendruck in einen „Übungsmodus“ versetzen – aber vor allem kann man sie auch drosseln. Das ist übrigens bei sehr vielen Segway-Tour-Anbietern üblich, da schnelles Fahren natürlich einen höheren Stromverbrauch hat und die Akkus damit nicht so weit reichen. Hier gehen wir einen anderen Weg: unsere Fahrzeuge sind alle nicht gedrosselt und wir geben mit Euch auf dem Segway in Leipzig gern (und oft!) auch „Vollgas“.
Wie wird der Segway gelenkt?
Hier unterscheidet sich das Fahren vom Laufen: das Lenken erfolgt mit der Lenkstange, die vor dem Körper ist. Aber auch das ist intuitiv: drückt man die Stange nach rechts, dreht das Fahrzeug nach rechts – und nach links fährt man, indem man den Lenker in die linke Richtung bewegt. Die Motoren reagieren hierbei sehr filigran und das tolle ist: man kann auf der Stelle drehen.
Übung macht den Meister!
Auch wenn das Fahren auf dem Segway grundlegend leicht und schnell erlernt ist: ohne Übung geht es nicht! Was passiert bei einer Bordsteinkante, was ist wenn es schräg wird? Dafür haben wir einen Indoor-Übungs-Parcours, auf dem wir vor allen unserer Segway-Touren das Fahren gemeinsam festigen, bis sich jede:r sicher fühlt. Dann macht die anschließende Fahrt auch viel mehr Spaß 🙂